Mit diesem Buch soll ein Einblick in die aktive Jugend-Medien-Arbeit der Freien Radios gegeben werden. Es bietet eine fundierte Grundlage für weiterführende sozialwissenschaftliche Forschungen über Freie Radios sowie für eine auf Selbstbestimmung ausgerichtete aktive Medienarbeit.
Dem Thema wird sich durch die Betrachtung der Entstehungsgeschichte der Freien Radios angenähert. Dies soll zu einem besseren Verständnis dieser Rundfunkstationen führen. Da die Geschichte des Rundfunks auch immer eine Geschichte der Partizipation am Rundfunkwesen ist, skizziert der Autor ausführlich den Kampf der Arbeiter-Radiobewegung für eigene Frequenzen. Einen Kampf, den die Piratensender der neuen sozialen Bewegungen wieder aufnahmen.
Die neuen sozialen Bewegungen entwickelten ein Politikverständnis, in dem Gleichheit, Partizipationsmöglichkeit und Authentizität das Fundament für eine andere Politikform bilden. Diese Ansprüche galten und gelten immer noch für eine alternative Medienproduktion. Inwieweit in den freien, nichtkommerziellen lokalen Radiostationen und ihren Jugendradiogruppen diese Indikatoren verwirklicht werden, ist eine Frage, die in diesem Buch erörtert wird.
Des weiteren werden die Örtlichkeiten der Freien Radios untersucht, weil sie ein wichtiger Bestandteil einer aktiven Jugend-Medien-Arbeit in Freien Radios sind und häufig übersehen wird, wie wichtig der Raum und die Örtlichkeit für pädagogische und politische Prozesse sind. Eine weitere Fragestellung ist, wie die aktive Jugend-Medien-Arbeit in den Freien Radios konkret aussieht und ob sie zur Medienkompetenz beiträgt.
Der Autor: Harald Hahn, Jahrgang 1966, ist freier Radio- und Theatermacher und in neuen sozialen Bewegungen aktiv. Er studierte Pädagogik mit dem Schwerpunkt Medien/Kulturarbeit an der Universität Bielefeld, an der er Lehrbeaufragter für Kulturarbeit ist. Er ist in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig und gibt Theaterworkshops zu den Methoden des "Theater der Unterdrückten" nach Augusto Boal. Außerdem steht er als Kabarettist in dem Programm "Der Zeitungsverkäufer" auf der Bühne und ist Spielleiter der Straßentheatergruppe Piquete in Berlin.
Rezension von Simon Ramirez-Voltaire aus Das Argument, Ausgabe 245/2002: Wer an Alternativen zur Gleichförmigkeit der kommerziellen Medien interessiert ist, findet hier eine Bestandsaufnahme der Freien Radios in der BRD und zugleich eine Auseinandersetzung mit dem Thema Gegenöffentlichkeit.
(.) Medien sind ein wichtiger Bestandteil der Sozialisation Jugendlicher und Freie Radios sind Orte, an denen kommunikative und emanzipatorische Kompetenz (Medien-Nutzung, -Kritik und - Gestaltung) ausgebildet werden. "Ob ImmigrantInnen, Polit-Freaks, Techno-Fans, usw.; sie sind alle in einem nichtkommerziellen Lokalradio anzutreffen und arbeiten in Ihren Radiogruppen autonom." (61) Ihnen geht es auch nicht nur darum, Produkte für die alternative Presselandschaft zu erzeugen, sondern auch darum, sich Räume sozial anzueigenen und Erfahrungen zu verarbeiten. Damit entstehen zugleich Möglichkeiten nichtrepressiver und pluraler Sozialisation. (.)
Als pädagogische Studie über die Ziele und Erfahrungen Freier Radios schließt das Buch eine Lücke. Es führt sowohl die manipulative Omnipräsenz der kommerziellen Medien als auch die Bedeutung und Wichtigkeit freier Medienarbeit vor Augen.
Rezension von Joseph Steinbeiß aus Graswurzelrevolution, Mai 2000: Was ist ein gutes Buch über Freie Radios, jugendliche Medienkompetenz, Gegenöffentlichkeit und Gesellschaftsutopie? Ein Buch, das Widerspruch erregt. Ein Buch, das Meinung lockt und kitzelt. Ein Buch wie das von Harald Hahn.
(.) Auch wenn Hahns Ansatz in erster Linie ein medienpädagogischer ist, liegt eines der Verdienste seines Buches darin, die Existenz und Kontinuität einer wirklichen Radio-, Medien-, und damit Gesellschaftsutopie schlüssig und prägnant aufzuzeigen.
(.) Freundinnen und Freund des Radios: viel Spaß bei der Lektüre!
Rezension von Carsten Becker aus junge Welt vom 08/07/2000: Freie Radios - nicht alle können mit dem Begriff etwas anfangen. Dabei gibt es in Europa über 1 500 dieser nichtkommerziellen Radiostationen mit über 3 000 festen und rund 50 000 freien Journalistinnen und Journalisten. Auch die 30 freien Radiostationen dienen immer wieder als journalistische Nachwuchsschmiede. Zu diesem Schluß kommt der Bielefelder Medienpädagoge Harald Hahn in seinem auch für Laien gut lesbaren Buch (.).
Doch obwohl Harald Hahn seine Begeisterung für die Idee der Freien Radios anzumerken ist, verliert er nicht den Blick auf deren Schwachpunkte, die in Zukunft durchaus deren Existenz bedrohen könnte. (.)
Harald Hahn
Harald Hahn ist Diplom-Pädagoge, systemischer Berater und Kulturschaffender.
Lieferzeit
|
Lieferzeit 2-3 Werktage.
|
Seitenzahl |
142
|
Illustrationen |
Ill.
|
|
2. Auflage
|
Format |
21,0 cm x 15,0 cm
|
Typ |
Paperback
|
Sprache |
Deutsch
|
Erscheinungsdatum |
01.11.2001
|
ISBN
|
978-3-89821-158-1
|
Gewicht
|
217 g
|
„Als pädagogische Studie über die Ziele und Erfahrungen Freier Radios schließt das Buch eine Lücke. Es führt sowohl die manipulative Omnipräsenz der kommerziellen Medien als auch die ?edeutung und Wichtigkeit freier Medienarbeit vor Augen.“ (DAS ARGUMENT, Nr. 245, 2002)