Der berühmte Geiger Bronislaw Huberman war auch bekannt dafür, dass er sich in der NS-Zeit Hitlers Regime entgegenstellte. Dass er aber ebenfalls von der Idee eines vereinten Europa überzeugt war und sich bereits nach dem Ersten Weltkrieg dafür stark machte, ist nur wenigen bewusst. Dabei haben seine Ideen maßgeblich die Gestaltung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg beeinflusst und sind selbst in der heutigen Diskussion noch aktuell.

Hans-Wolfgang Platzer setzt sich in seinem Buch „Bronislaw Huberman und das Vaterland Europa“ mit diesem europäischen Engagement Hubermans auseinander.

Stimmen zum Buch:

„Der Tübinger Hans-Wolfgang Platzer legt eine beeindruckende Studie zu dem Violinvirtuosen und politischen Visionär Bronislaw Huberman vor. […] Das Buch schließt eine schon länger bestehende Lücke. Mehr noch: Platzer bewertet Hubermans damaliges Engagement aus der geschulten Sicht des europapolitischen Fachmanns und kann es dadurch nicht hoch genug einschätzen.“ – Schwäbisches Tagblatt, 28.11.2019

„Platzers Buch ist die längst fällige Mahnung, endlich den großen Geiger Bronislaw Huberman als einen der gewichtigen 'realistischen' Vordenker des vereinigten Europas gebührend zu ehren und zu feiern.“ – Süddeutsche Zeitung, 26.11.2019

Inhalt des Buches:

Bronislaw Huberman (1882–1947), einer der großen Violinvirtuosen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und bekannt als ein Künstler, der sich dem Nationalsozialismus entgegenstellte und bedrohten jüdischen Musikern zum Überleben verhalf, war auch ein bedeutender Vordenker und Botschafter eines vereinten Europa. Diesem kaum bekannten Engagement Hubermans in der europäischen Einigungsbewegung nach dem Ersten Weltkrieg widmet sich dieses Buch. Es stellt anhand seiner Schriften und seines Briefverkehrs einen politisch weitsichtigen Künstler vor, der sich mit originellen Gedanken und unermüdlichem Elan für ein Vaterland Europa einsetzte. Mehrere Kernelemente der Huberman’schen Europakonzeption haben nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich den Einigungsprozess bestimmt: die politisch eingebettete Zollunion als Ausgangsprojekt, der Utilitarismus als Triebfeder und die Ökonomie als strategische Entwicklungsachse. Die heutige Europäische Union weist in einer Reihe wichtiger Politikfelder Integrationsleistungen auf, die Huberman ein knappes Jahrhundert zuvor beschrieben und gefordert hat. Auch lebt der normative Gehalt seiner auf Völkerfrieden und gesellschaftliche Wohlfahrt gerichteten Botschaften in gegenwärtigen Europa-Diskursen fort. Der Brückenschlag zur heutigen Europäischen Union zeigt, wie aktuell Hubermans Denken in einer Zeit ist, in der in einem krisengeschüttelten Europa eine bedenkliche Geschichtsvergessenheit um sich greift.

Über den Autor:

Dr. Hans-Wolfgang Platzer ist Professor für Politikwissenschaft (i. R.) und Inhaber eines Jean Monnet Chair of European Integration an der Hochschule Fulda.

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