Die Vereinigten Staaten von Amerika erscheinen gespaltener denn je – die Verwerfungslinien ziehen sich quer durch die Gesellschaft. Sind die USA, die mit dem Wahlspruch gegründet wurden, Aus Vielen Eines (E pluribus unum) zu erschaffen, am Ende?

Das englische Original des Buches „Die Spaltung Amerikas – Überlegungen zu einer multikulturellen Gesellschaft“ von Arthur M. Schlesinger ist bereits in den 1990er Jahren erschienen, aber mit Blick auf die aktuelle Situation ist es aktueller denn je. Mit der vorliegenden Ausgabe ist Schlesingers wohl meistdiskutiertes Werk erstmals in deutscher Übersetzung verfügbar.

Stimmen zum Buch:

Es entbehrt nicht der Ironie, dass das, was die Multikulturalisten als fröhliches Feiern der Diversität gestartet haben, als grimmiger Kreuzzug für Konformität endet. Dieser Satz klingt, als beschreibe er Amerika im Jahr 2020: Black Lives Matter, Kulturkampf, Cancel Culture. Tatsächlich stammt er aus einem 30 Jahre alten Buch, das heute einige prophetisch nennen. ‚Die Spaltung Amerikas‘ nannte der Historiker Arthur M. Schlesinger sein Werk. Der mittlerweile verstorbene Autor bemängelt darin einen Kult um Enthnizität, der die Einheit der amerikanischen Gesellschaft gefährde. Im November erscheint es erstmals auf Deutsch […]"—Carolina Drüten, Welt, 30.10.2020

 

"Schlesinger erklärt: „Die Zukunft – das war Amerika.“ Seine Analyse zeigt, worauf nun oft hingewiesen wird: Dass viele Gräben längst da waren, ehe der Trumpismus sie vertiefte. […] Politisches Handeln jenseits von Schwarzweiß-Schablonen tut not. Mit Schlesinger könnte man den Auftakt dazu in der neuen US-Regierung erkennen."—Caroline Fetscher, Tagesspiegel, 17.01.2021

 

"[…] All das schildert Schlesinger kenntnisreich und komprimiert. Auch ohne große Vorkenntnisse der US-amerikanischen Geschichte kann man dem gut folgen. Der Historiker versteht es meisterhaft, komplizierte Zusammenhänge komprimiert und gut nachvollziehbar darzustellen."—Deutschlandfunk, 18.01.2021.

Über das Buch:

Das hergebrachte Selbstbild der USA als großer Schmelztiegel, in dem äußerliche Unterschiede irrelevant sind und in einer freiheitlichen Demokratie zu einer neuen, amerikanischen Identität verschmolzen werden, wird zunehmend ersetzt durch identitätspolitische Agenden, welche die Unterschiede in den Vordergrund rücken – mit Leitmerkmalen wie Ethnizität, Herkunft, Hautfarbe, Religion. Droht den USA ein Schicksal, das wir anhand der Vorgänge in Jugoslawien, Nigeria, dem Libanon vorausahnen können? Gruppenzugehörigkeiten kommt eine eminente Rolle zu, um Diskriminierung und Rassismus entgegentreten zu können; zugleich laufen die USA jedoch Gefahr, entlang von Kollektividentitäten aufgerieben zu werden und ihren inneren Zusammenhalt zu verlieren. Die extreme politische Spaltung des Landes zeugt deutlicher denn je davon. Mit seinem Bestseller „Die Spaltung Amerikas“ (The Disuniting of America) legt Arthur M. Schlesinger Jr. (1917–2007), Historiker, zweifacher Pulitzer-Preisträger, Sonderberater von John F. Kennedy und Kennedy-Biograph, 1998 eine geradezu prophetische Langfrist-Diagnose vor, die angesichts der gegenwärtigen Ereignisse in den USA beklemmend aktuell ist.