Stimmen zum Buch
"In diesem Buch kommen vier Pädagoginnen zu Wort. Sie beschreiben das Konzept der 'Phänomenologischen Praxisentwicklungsforschung' theoretisch und anhand von konkreten Anwendungsbeispielen aus der gestaltpädagogischen Beratung, der Erlebnispädagogik im Kindergarten sowie aus der Seminararbeit im Bereich Soziale Arbeit einer Hochschule. Ziel ist es, die 1st-person-Perspektive der Pädagogin als Praktikerin und als Forscherin auf ihr pädagogisches Handeln bewusst werden zu lassen. Methodologisch wird dabei der (leib)phänomenologische Forschungsansatz gewählt und beschrieben. Aus der daraus entstehenden selbst-bewussten Haltung heraus zeigen die Pädagoginnen den Lesern Entwicklungsschritte der pädagogischen Professionalität auf. Dazu zählen die Kultivierung von Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion, Selbstregulation und Beziehungsgestaltung. Die dialogische inner- und zwischenmenschliche Gestaltung von Beziehungen wird als Weg der Stärkung von Einfühlung, Wertschätzung, Bestätigung und Menschlichkeit aufgezeigt. Dabei sind es oft genau die Verunsicherungen und Krisen, in denen innere Berührung und Bewegung sowie persönliche Entwicklung stattfinden, so die Autorinnen. Somit ist das Buch ein Plädoyer für das wirkliche Einlassen auf herausfordernde Beziehungen entgegen der Tendenz in der pädagogischen Praxis und Wissenschaft, sich durch eine Professionalität der glatten Oberflächen die Mitmenschen vom Leibe zu halten. Wer sich pädagogisch handelnd und forschend wirklich einlassen möchte auf sich selbst und andere Menschen, findet hier wertvolle Inspiration."— Dr. phil. Nils Altner, Klinik & Lehrstuhl für Naturheilkunde und Integrative Medizin, Kliniken Essen-Mitte/Universität Duisburg-Essen
„Dass dieser Band einen Beitrag auf mehreren Dimensionen leistet und seine Struktur keiner Willkürlichkeit unterliegt, erschließt sich erst im Einlassen auf und Hinwenden zu jedem einzelnen Beitrag. Damit erschaffen die Autor*innen eine dem formulierten Inhalt übergeordnete Dimension. Denn ob die mehrdimensionale Wirkung des Buches sich entfaltet, ist abhängig von den Leser*innen, sprich, wie diese sich auf das Buch einlassen wird. So kann Komplexität und Intentionen der phänomenologischen Praxisentwicklungsforschung nicht direkt am Anfang, sondern erst am Ende verstanden werden. Dieser Zusammenhang lässt die zu spürende Kraft des Buches erscheinen. Denn nicht, indem die Leser*in auf die Struktur des Bandes, also das Inhaltsverzeichnis schaut, erschließt sich der Sinn. Sondern wenn wirkende Wirklichkeiten erkannt werden wollen, dann müssen die Forscher*innen sich auf das Feld und die Leser*innen auf das Buch einlassen. So entzaubert das Buch die Illusion, schnell und methodisch standardisiert zu Erkenntnissen zu kommen, wie es auch standardisierte Evaluationsbögen von Hochschullehre wollen. Damit kann es als Gegenentwurf zu einem neoliberalen Warencharakter von Wissenschaft verstanden werden. Entschleunigung schafft Raum.“—socialnet Rezensionen, 01/2020