Das vorliegende Buch befasst sich mit unterschiedlichen Facetten des europäischen politischen Denkens und Handelns, indem es diese quasi einer „Tschetschenien-Prüfung“ unterzieht. Am Beispiel der Reaktionen auf den Krieg in der kleinen nordkaukasischen Republik wird die Fähigkeit der Europäer hinterfragt, ihr politisches und geistiges Wertefundament zu vertreten, zu verteidigen und durchzusetzen. Damit konzentriert sich die analytische Aufmerksamkeit nicht auf das Geschehen in Russland bzw. Tschetschenien selbst, sondern darauf, wie dieses in Europa wahrgenommen, reflektiert und gedeutet wird.
Die hier versammelten Autorinnen und Autoren kommen aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, Diplomatie und Menschenrechtsarbeit. Das von ihnen untersuchte Grundproblem lässt sich in folgende Frage fassen: „Wie ist es möglich, dass trotz der massiven Menschenrechtsverstöße in Tschetschenien und der im Prinzip ausreichenden Informationen darüber jenes ‚Europa’ passiv bleibt, das sich ständig auf die Menschenrechte als eine seiner geistigen und politischen Grundlagen beruft?“ (S. Reinke).
Martin Malek
The editor:
Sebastian Schäffer studied political science, European law, and East European affairs in Regensburg and Munich. Since 2019, he is the Managing Director of the Institute for the Danube Region and Central Europe (IDM) in Vienna. Schäffer is also Associate Fellow at the GLOBSEC Policy Institute in Bratislava and Secretary General of the Danube Rectors’ Conference (DRC). His previous books include Balkan nach Europa – sofort! (story.one 2021). His articles have been published in, among other outlets, Jahrbuch der Europäischen Integration, Der Donauraum, and Fair Observer.
The author of the foreword:
Pavlo Klimkin held, among others, the office of Minister of Foreign Affairs of Ukraine in 2014–2019.
Anna Schor-Tschudnowskaja
Die Herausgeber:
Martin Malek promovierte an der Universität Wien in Politikwissenschaft. Er ist u.a. auf Krisen und Konflikte in der früheren Sowjetunion sowie „failed states“-Theorien spezialisiert.
Anna Schor-Tschudnowskaja, Diplom-Psychologin, Soziologin, Mitglied der Menschenrechtsorganisation „Memorial“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind gesellschaftliche und politische Deutungsmuster in der Sowjetunion und dem postsowjetischen Russland sowie Theorien der Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und Menschenrechte.
Lieferzeit
|
Lieferzeit 2-3 Werktage.
|
herausgegeben von | Martin Malek, Anna Schor-Tschudnowskaja |
---|
Serie herausgegeben von | Andreas Umland |
Seitenzahl |
528
|
Typ |
Paperback
|
Erscheinungsdatum |
13.10.2008
|
Reihe |
Soviet and Post-Soviet Politics and Society
|
Sprache |
Deutsch
|
Format |
21,0 cm x 15,0 cm
|
ISBN
|
978-3-89821-676-0
|
Gewicht
|
700 g
|
„[D]er Sammelband [ist] zu weiten Teilen ein durchaus politisches Buch und ein facetten- und kenntnisreicher Aufruf gegen Ignoranz und Gleichgültigkeit. Nicht zuletzt die immer wiederkehrenden Meldungen über Verbrechen an tschetschenischen Menschenrechtsaktivisten verdeutlichen auf erschreckende Weise, wie notwendig ein solches Buch gerade in einer Zeit ist, da die Opfer des Krieges nach seinem offiziellen Ende mehr denn je in Gefahr sind, in Vergessenheit zu geraten.“ (Osteuropa, 11/2011)