Den radikalen Bruch Peters des Großen mit den russischen Traditionen „empfanden die Zeitgenossen (…) geradezu (als) revolutionär“ und „der Eindruck der Reform im Abendland (…) war ein ungeheurer.“ Nach den Denkmustern der Aufklärung war das Russische Reich noch gleichsam tabula rasa, wie Gottfried Wilhelm Leibniz es ausdrückte … Es entwickelte sich ein „Personenkult um Peter I.“ und der Zar wurde „zum Projektionspunkt für die Idealvorstellungen vom Herrscher“ der Aufklärung. … Die Verherrlichung Peters des Großen im Westen führte allerdings nicht zu einem Verschwinden der negativen Russlandstereotypen. Vielmehr wurde der Zar „in Widerspruch zu seinem Volk charakterisiert“, um „bewußt ein[en] Kontrast zwischen der Person des aufgeklärten Herrschers und einem scheinbar rückständigen, ‘barbarischen’ russischen Volk“ zu schaffen. Durch Polarisierung von Herrscher und Volk konnte das Bild Peters des Großen noch stärker strahlen und seine vollbrachten Leistungen erschienen noch großartiger. Gleichzeitig wurde in der Gegenüberstellung des alten und neuen Russlands wieder das westliche Selbstbild bestätigt, dass eine „Angleichung an die westeuropäische Kultur (…) grundsätzlich als vernünftig und fortschrittlich beurteilt“. (Aus dem Beitrag von Eva Daniela Seibel)
Gunter Dehnert
Prof. Dr. Leonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk (heute Ekaterinburg). Studierte Slavische Philologie, Osteuropäische Geschichte und Neuere Geschichte in Jerusalem und München. 1973 Promotion und 1981 Habilitation an der LMU München. Danach als Hochschullehrer tätig an den Universitäten München, Bremen und Köln. 1995-2012 Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seit 2011 Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien (ZIMOS) an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift „Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte“.
Nikolaus Lobkowicz
Leonid Luks
Prof. Dr. Leonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk (heute Ekaterinburg), studierte Slavische Philologie, Osteuropäische Geschichte und Neuere Geschichte in Jerusalem und in München. 1973 Promotion, 1981 Habilitation an der LMU München. Danach als Hochschullehrer an den Universitäten München, Bremen und Köln tätig. 1995–2012 Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. 2011–2015 Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien an der KU Eichstätt-Ingolstadt. Geschäftsführender Herausgeber der Zeitschriften Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte und Форум новейшей восточноевропейской истории и культуры. Autor zahlreicher Fachbücher und Aufsätze.
Alexei Rybakow
Marina Tsoi
Andreas Umland
Andreas Umland, M.Phil. (Oxford), Dr.Phil. (FU Berlin), Ph.D. (Cambridge), Research Fellow at the Swedish Institute of International Affairs in Stockholm, Senior Expert at the Ukrainian Institute for the Future in Kyiv, and Associate Professor at the National University of Kyiv-Mohyla Academy.
ORCID: 0000-0001-7916-4646
Oksana Nazarova
Eva Daniela Seibel
Lieferzeit
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herausgegeben von | Gunter Dehnert, Nikolaus Lobkowicz, Leonid Luks, Alexei Rybakow, Marina Tsoi, Andreas Umland |
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Beiträge von | Oksana Nazarova, Eva Daniela Seibel |
Seitenzahl |
150
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Sprache |
Deutsch
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Typ |
Paperback
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Format |
210,0 mm x 148,0 mm
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Reihe |
Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte
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Erscheinungsdatum |
27.11.2023
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ISBN
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978-3-8382-1908-0
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Gewicht
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198 g
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