Im späten 18. Jahrhundert tauchte zum ersten Mal in der Geschichte das Phänomen des Nationalismus auf. In Europa gab es bald keine Region mehr, die von den verheerenden Folgen nationalistischer Ideologie verschont blieb, keine Herrschaft, die es sich leisten konnte, den „Willen der Nation“, Rousseaus volonté général, zu ignorieren. Der Nationalstaat wurde zur scheinbar natürlichen politischen Organisationsform. Erst in der heutigen Zeit zeigen sich Tendenzen, die auf ein Nachlassen der Integrations-, Mobilisierungs- und Zerstörungskraft des Nationalismus deuten.
Nationalismus ist jedoch nie ein einheitliches Phänomen gewesen. Er zeichnet sich vielmehr durch seine Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit aus, durch seine Typen und Funktionen und seine unterschiedliche Bedeutung, die er für die Geschichte einzelner Gesellschaften besaß. Die Diversität des Nationalismus soll in diesem Buch anhand der Nationsbildung von Serben und Kroaten nachgezeichnet werden. Die Konstituierung der serbischen und kroatischen Nation begann fast zeitgleich im 19. Jahrhundert, sie verlief jedoch unter gänzlich unterschiedlichen politisch-ökonomischen Rahmenbedingungen. Für die Analyse der beiden Nationalismen wird eine Auswahl von allgemeinen Nationalismustheorien zur Verfügung gestellt, deren Reichweite und Stichhaltigkeit am konkreten Beispiel der kroatischen und serbischen Geschichte überprüft wird.
Lieferzeit
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Seitenzahl |
116
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Format |
21,0 cm x 15,0 cm
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Sprache |
Deutsch
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Erscheinungsdatum |
07.06.2004
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Typ |
Paperback
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ISBN
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978-3-89821-366-0
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Gewicht
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185 g
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