Zu den im Westen beliebten Stereotypen gehört die These von der Autoritätsgläubigkeit und „Schicksalsergebenheit“ der Russen. Dieses Klischee hat eine lange Tradition. An seiner Verbreitung beteiligten sich Vertreter verschiedener, manchmal entgegengesetzter politischer Richtungen. Die Tatsache, daß Rußland seit Beginn der Neuzeit zahlreiche Bauernaufstände und Revolten unterschiedlichster Art und im 20. Jahrhundert vier Revolutionen – so viele wie kein anderes größeres Land Europas! – erlebte, erschütterte das klischeehafte Rußlandbild kaum. Warum wurden und werden die verschiedenartigen Manifestationen des russischen Freiheitsdranges von Außenstehenden so geringgeschätzt? Warum wird Rußland in der westlichen Öffentlichkeit in der Regel nur als imperialer Obrigkeitsstaat wahrgenommen? Dies hat offenbar nicht zuletzt damit zu tun, daß den russischen Verfechtern der Freiheit das Image der ewigen Verlierer anhaftet. Sogar in jenen Perioden, in denen sie im Lande regierten, blieben sie nicht allzulange an der Macht. Bald wurden sie von ihren Kontrahenten – den Verfechtern der imperialen „Machtvertikale“ – abgelöst. Die Analyse dieser politischen Abläufe wie auch des Spannungsverhältnisses zwischen den russischen Verfechtern der Freiheit und ihren imperialen Kontrahenten stellt den Gegenstand dieses Buches dar.
Lieferzeit
|
Lieferzeit 2-3 Werktage.
|
Seitenzahl |
274
|
Typ |
Digitalprodukt / E-Book (Download)
|
Reihe |
Soviet and Post-Soviet Politics and Society
|
Erscheinungsdatum |
25.09.2009
|
Sprache |
Deutsch
|
E-Book DRM |
Digital Rights Management - Wasserzeichen
|
E-Book-Format |
PDF
|
ISBN
|
978-3-8382-6011-2
|
Herstellerangaben zur Produktsicherheit gemäß EU-GPSR
|
mehr lesen
|
„Das vom Autor postulierte Dilemma zwischen Freiheit und imperialer Größe erlaubt eine interessante und spannende Deutung der russischen Geschichte.“ (Sehepunkte, Nr. 2, 2011) „Souverän beherrscht Luks den historischen, philosophischen und auch politischen Diskurs im russischen Kontext, greift aber auch bei Bedarf auf den vergleichenden Blick gerade mit der deutschen Entwicklung zurück. Bei all der Komplexität, welcher der Autor gerecht wird, erstaunt neben einer gut strukturierten Argumentation die Lesbarkeit dieser Texte. Das Rätsel Russland erfährt eine von kritischer Sympathie getragene Aufhellung.“ (die Drei, 12/2011)