Migration und Mobilität sind Facetten einer immer stärker zusammenwachsenden Welt. Sie sind jedoch nicht gleichzusetzen, sondern können gewissermaßen als zwei Seiten einer Medaille betrachtet werden. Migration hat im 21. Jahrhundert eine neue Qualität erreicht. Millionen von Menschen verlassen ihr angestammtes Heimatland auf Dauer oder für längere Zeit. Dies verändert die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen in den Herkunftsländern und in den Zielländern der Migration und stellt die MigrantInnen vor die Herausforderung einer kulturellen Neuverortung. Mobilität ist das Credo des Fortschritts. Sie gehört in vielen Fällen zu den unverzichtbaren Anforderungen für einen beruflichen und sozialen Aufstieg. Mobilität schließt auch kurz- und mittelfristige Aufenthalte in anderen Ländern ein, die nicht unbedingt zu dauerhafter Migration führen, aber auf der persönlichen Ebene der Betroffenen Lern- und Anpassungsprozesse auslösen, die sich oft nachhaltig auf die weitere Lebensgestaltung auswirken. Frauen haben einen hohen Anteil an Migration und Mobilität, wurden aber von der Forschung lange Zeit wenig berücksichtigt. Hier setzt der vorliegende Band an: WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen - Soziologie, Psychologie, Sprachwissenschaft, Geschichte - befassen sich aus der Perspektive qualitativer empirischer Sozialforschung mit Migration und Mobilität von Frauen. Im Fokus der Beiträge stehen die subjektiven Sichtweisen der betroffenen Frauen. Nach einer umfassenden Einleitung zum Thema Migration und Mobilität und einem theoretisch-methodologischen Überblick über Entwicklungslinien der Migrantinnen- und der Frauenforschung werden Einzelfallstudien zu Migrantinnen in unterschiedlichen Lebenslagen vorgestellt. Der Beitrag eines Historikers aus Madrid zur Situation spanischer Migrantinnen in Deutschland in den 1960er und 1970er Jahren verknüpft historische und politische Sichtweisen aus der Sicht von berufsbedingt migrierten Frauen und bildet den Abschluss des Sammelbandes. Das Buch wendet sich an Leserinnen und Leser, die sich mit dem Themenkomplex Migration und Mobilität aus der spezifischen Sichtweise von Frauen beschäftigen, u.a. ForscherInnen, Studierende, Lehrende, Auslandsbeauftragte etc. Sie erhalten Einblicke in die subjektive Wahrnehmung von Betroffenen. Auf Grund der Ausgewogenheit aus Überblicksartikeln und Einzelfallstudien eignet sich der Sammelband auch hervorragend als Einführung für Interessierte, für die das Thema noch Neuland ist.
Gabriele Berkenbusch
Gwendolin Lauterbach ist Diplom-Wirtschaftssinologin (FH) und sammelte Erfahrungen durch längere Auslands- and Gastfamilienaufenthalte in China und Großbritannien. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen interkulturelle Kommunikation und Asien (insbesondere China und Zentralasien).
Katharina von Helmolt
Robert Graner hat Soziologie, Politikwissenschaft, Sprach- und Kulturwissenschaften an den Universitäten Augsburg und Jaén (Spanien) sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Er lebt und arbeitet in München.
Vasco da Silva
Vasco da Silva ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Interkulturelle Kommunikation der Stiftung Universität Hildesheim und promoviert über interkulturelles Lernen in Erasmus-Aufenthalten. Nach seinem Studium der Diplom-Wirtschaftshispanistik in Zwickau und Madrid lehrte er Wirtschaftsspanisch an der Westsächsischen Hochschule Zwickau und war Mitarbeiter im weiterbildenden Masterstudiengang "Interkulturelle Kommunikation und Kooperation" der Hochschule München. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der interkulturellen und internationalen Kommunikation sowie der Cultural Studies mit dem Schwerpunkt Spanien.
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herausgegeben von | Gabriele Berkenbusch, Katharina von Helmolt, Vasco da Silva |
Seitenzahl |
282
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Erscheinungsdatum |
01.04.2012
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Reihe |
Kultur - Kommunikation - Kooperation
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Format |
21,0 cm x 15,0 cm
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Typ |
Paperback
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Sprache |
Deutsch
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ISBN
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978-3-8382-0156-6
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Gewicht
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392 g
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