Die Zahl der Muslime in Deutschland und Europa wächst demographisch und durch Migration: Nach einer Prognose des Pew Research Center werden 2050 bis zu 20% der Bevölkerung in Deutschland islamischen Glaubens sein, in Europa insgesamt zwischen 7% und 14%. Angesichts dieser europäischen Realität ist die Förderung der Herausbildung eines Islam, der europäische Ideen wie Zivilgesellschaft, säkulare Demokratie und individuelle Menschenrechte ausdrücklich und umfassend bejaht, eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Bassam Tibi, selbst muslimischer Migrant aus Syrien und intimer Kenner des Koran (Hāfiz), entwickelt mit seiner Idee des Euro-Islam ein integratives Konzept, das sich gegen die Politisierung des Islam positioniert und sich kritisch mit der Schariatisierung und Djihadisierung auseinandersetzt. Tibi – Mitbegründer der Initiative Säkularer Islam – gibt frei von ideologischen Schablonen eine überzeugende europäische Antwort auf die Herausforderung des islamischen Fundamentalismus.
Bassam Tibi
Bassam Tibi, Jahrgang 1944, wuchs in Damaskus auf und kam 1962 nach Deutschland, wo er Sozialwissenschaft, Philosophie und Geschichte sowie Islamwissenschaft studierte – unter anderem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno sowie Iring Fetscher. Mit 28 Jahren wurde er zum Professor für Internationale Beziehungen in Göttingen berufen. Tibi lehrte und forschte auf fünf Kontinenten, u.a. in den USA an den Universitäten Harvard, Princeton, Cornell, Berkeley und Yale sowie in Dakar, Yaoundé, Khartum, Jakarta, Ankara, St. Gallen sowie Singapur und zuletzt 2016 an der American University of Cairo.
1995 wurde ihm von Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seine Förderung eines besseren Verständnisses des Islam verliehen. 2003 erhielt Bassam Tibi, zusammen mit dem jüdischen Zeithistoriker Michael Wolffsohn, in der Aula der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich den Schweizer Preis der Stiftung für Abendländische Besinnung, in Anerkennung der Leistung beider für europäische Werte. 2016 wurde er in den Senat der von Helmut Schmidt ins Leben gerufenen Deutschen Nationalstiftung gewählt.
2019 wurde Tibi vom Vordenker-Forum, das von den Partnern Frankfurter Allgemeine Zeitung, Plansecur und Goethe-Universität Frankfurt getragen wird, in Würdigung für seinen Einsatz um ein offenes und integrationsstarkes Europa als Vordenker des Jahres ausgezeichnet.
-- Im Mai 1994 gründete Bassam Tibi mit dem Rabbiner Albert Friedlander in der Westminster-Synagoge in London den jüdisch-islamischen Dialog.
-- Von 2007 bis 2010 (mit Unterbrechungen in Yale und Cornell) war Tibi als erster Muslim am Forschungsinstitut des Holocaust Museum in Washington DC als The Resnick Senior Fellow for the Study of Antisemitism CAHS / Center for Advanced Holocaust Studies tätig.
-- In den Jahren 2018 und 2019 (Juli/August) hielt Tibi am St. John’s College der Oxford University Vorlesungen über den neuen Antisemitismus.
-- In der vorliegenden Autobiografie stellt Tibi seine Lebensgeschichte als eine Weltreise zwischen den Kulturen vor. Hierbei wird deutlich, dass Rassismus und Antisemitismus einen Rückfall in die Barbarei bedeuten. Diese Erkenntnis war auch zentrales Element von Tibis Gastrede, die er in Wien beim jährlichen Gedenktag 2019 gegen Gewalt und Rassismus vor dem österreichischen Parlament hielt.
-- Im September 2020 wurde Tibi von Bundespräsident Van der Bellen mit dem Österreichischen Ehrenkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Tibi veröffentlichte im Zeitraum von 1969 bis 2021 dreiunddreißig Bücher in deutscher und von 1980 bis 2014 zwölf Bücher in englischer Sprache.
Seit 2016 erscheint Tibis Werk in neuen Ausgaben bei ibidem.
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Number of Pages |
242
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Type |
Paperback
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Publication date |
21.09.2020
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Language |
German
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Format |
21,0 cm x 14,8 cm
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ISBN
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978-3-8382-1403-0
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Weight
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318 g
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